DIY – „Shampoo“ aus Roggenmehl

Das Angebot an Shampoos in der Drogerie ist riesig. Alle versprechen sie die Haare glänzender, seidiger, voluminöser, weniger schnell nachfettend, gesünder oder sonst etwas, das wir uns für unsere Haarpracht wünschen, zu machen. Die Auswahl und die Versprechungen verführen einen zum Ausprobieren…aber würden wir einen genaueren Blick darauf werfen, mit was wir uns die Haare waschen, würden wir vielleicht doch eher die Finger davon lassen. Viele Inhaltsstoffe sind reizend, lösen Allergien aus oder sind sogar hormonell wirksam. Angefangen habe ich mit dem Verzicht auf Silikone. Doch einmal damit begonnen, habe ich mich weiter mit den Inhaltsstoffen beschäftigt und bin zu dem Schluss gekommen, dass weniger tatsächlich oft mehr ist.

Viele Shampoos aus der Naturkosmetik sind toll, aber günstiger sind tatsächlich oft Hausmittelchen, wie z.B. Roggenmehl. Es enthält viele Mineralstoffe, Aminosäuren und Vitamine, die das Haar aufbauen und pflegen. Die Haare werden geglättet, die Feuchtigkeit gebunden und gereizte Kopfhaut wird bei der Regenerierung unterstützt.

Zutaten für schulterlanges Haar:

  • 4 EL feines Roggenmehl
  • 230 ml Wasser

Zutaten für langes Haar:

  • 5 EL feines Roggenmehl
  • 310 ml Wasser
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Wasser, Roggenmehl und ätherisches Öl

Und so geht’s:

Das Roggenmehl durch ein feines Sieb in eine Schüssel sieben. Langsam das Wasser dazugeben. Die Mischung wird ziemlich flüssig, das ist aber gar keine blöde Sache, da das Mehl aufgetragen, trotzdem in deinen Haaren einwirkt und leichter wieder rausgespült werden kann. Ein weiterer Vorteil: Je flüssiger das Roggen-Wassergemisch, desto besser bekommst du die Reste aus der Wanne gespült. Wenn du Vollkornmehl verwendest, solltest du das Roggenshampoo 2 Stunden oder über Nacht stehen lassen, denn so können die Körnchen gut einweichen. Ich muss zugeben, dass das Shampoo nicht sonderlich appetitlich aussieht, aber es erfüllt seinen Zweck. Da ich es mag mir die Haare mit etwas zu waschen, das gut duftet, mische ich noch 20 Tropfen Ätherisches Öl (Bergamotte) dazu. Das ist aber Geschmackssache und verträgt auch nicht jeder. Ich würde fürs Erste empfehlen, wirklich nur Roggenmehl und Wasser oder die unten genannten Varianten auszuprobieren.

So wendest du es an:

Massiere das Shampoo in der Dusche in das Haar, beginne dabei am Haaransatz. Lasse es dann 5 Minuten einwirken, damit es seine Pflegewirkung entfalten kann. Danach kannst du dir deine Haare mit lauwarmem Wasser ausspülen.

Zusätzlich empfehle ich dir, deine Haare anschließend mit einer sauren Rinse (z.B. mit Wasser verdünnter Apfelessig) zu spülen.

Falls dir das Zubereiten unter der Woche zu stressig ist, eignet sich das Shampoo auch gut als Kur, die du 1x pro Woche (vielleicht am Wochende) in deine Haare einmassierst.

Vorsicht! Verwende bitte keine anderen Getreidesorten für das Rezept. Weizen oder auch Dinkel enthalten mehr Gluten, deshalb kann das Haar dadurch sehr teigig und klebrig werden. Du bekommst das Gemisch dann nur noch sehr schwer aus deinen Haaren.

Varianten:

  • Bei gereizter Kopfhaut oder Schuppen kannst du das Shampoo mit schwarzem Tee oder Kamillentee anmischen.
  • Wenn dein Haar sehr schnell fettet kannst du einen Spritzer Zitronensaft oder einen Tropfen Teebaumöl zu dem Roggenmehl-Wasser/Tee Gemisch dazugeben.

Ich würde mich sehr über Erfahrungsberichte freuen.

Ganz liebe Grüße!

6 Kommentare zu „DIY – „Shampoo“ aus Roggenmehl

  1. Hallo Plumenkind!!
    ich freue mich wirklich sehr diesen Tipp auf deiner Seite gefunden zu haben, werde morgen mal nach Roggenmehl suchen.
    Bin gespannt über die Wirkung und werde berichten.
    Das Öl ziehen habe ich auch schon ausprobiert aber ich denke ich werde lieber auf Kokosöl als Zahnpasta Variante umsteigen, weil es wirklich sehr gewöhnungsbedürftig ist dieses pure Öl im Mund zu haben.
    Eine Frage habe ich aber noch: wenn ich sowieso einen Spritzer Zitrone in das Shampoo mache sollte ich dann trotzdem noch mit Apfelessig nachspülen oder reicht die Zitrone um den Säure Basen Haushalt wieder herzustellen?
    Freue mich auf deine Antwort und weitere Tipps und Tricks
    Liebste Grüße aus Berlin von jemandem mit Kokos-Öl im Haar ;)

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    1. Hallo du Liebe,
      Ja, das kann ich total verstehen, es ist tatsächlich ein komisches Gefühl, das pure Öl im Mund zu haben. Ich habe mit einer kleinen Menge angefangen und mich dann gesteigert. Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt. Komplett als Zahnpastaersatz würde ich Kokosöl nicht verwenden, aber das ist natürlich deine Entscheidung. :)
      Du hast Recht, dass auch Zitrone dem PH-Wert der Kopfhaut gut tut. Gerade bei Haaren, die schnell nachfetten, kann so ein Spritzer Zitrone im Shampoo helfen. Deine Saure Rinse kannst du auch mit Zitrone anmischen oder eben mit Apfelessig. Einige sagen, dass eine Rinse nach der Roggenmehlwäsche nicht notwendig ist. Ich verwende trotzdem eine, weil ich dann das Gefühl habe, dass meine Haare besser kämmbar sind und dass sie geglätteter und geschmeidiger sind. Probiere einfach aus, was für dich besser funktioniert. Ich bin auf deinen Erfahrungsbericht gespannt!
      Ganz liebe Grüße ins schöne Berlin!
      <3
      Avesta

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  2. Ich liebe dieses Shampoo, verwende es aber nicht regelmässig, weil ich mir immer viel zu spontan und in Hetz-Situationen die Haare waschen. Aber ich mache es ähnlich wie du schreibst, einfach als Kur und so oft wie möglich=)
    LIebe Grüsse,
    Krisi

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